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Channel: Kommentare zu: Vorbild China
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Von: Guang

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Vollkommene Zustimmung. Bis auf den letzten Satz:

China hingegen – so meine Annahme – besitzt noch Alternative, einen Weg zum Sozialismus einzuschlagen.

Der kapitalistische Prozess ist aus meiner Sicht nicht zu stoppen.

Ich unterscheide den Kapitalismus auch nicht in Phasen.

Einerseits ist der Kapitalismus in China jung, die Reformen wurden erst vor wenigen Jahren eingeführt. Andererseits hat der chinesische Kapitalismus den des Westens bereits in einigen Bereichen überholt. Wir werden es in den nächsten Jahren erleben, dass der Westen – Europa – in einigen Aspekten mit der Entwicklung China’s hinterher hinken wird und dass wir – um in der Sprache der Kapitalisten – konkurrenzfähig zu bleiben – Reformen durchführen werden müssen, die unser System dem des chinesischen angleichen wird.

Die neuen Technolgien machen es möglich nationale Industrien und gloabale Firmen über den Globus hinweg zu vernetzen. Dabei loten die Kapitalisten die jeweiligen regionalen Standortvorteile aus und beziehen dies in ihre internationale Strategie mit ein. Ähnlich wie auch in einen Pkw oder in einem Computer Bausteine aus verschiedenen Ländern zusammengesetzt werden, zu erstrechken sich ganze Produktionslinien und Firmen über die Landesgrenzen hinweg.

Die Politik nimmt in dieser Welt nur noch die Rolle eines Erfüllungsgehilfen ein, dessen Aufgabe es ist, Hindernisse der freien Marktentfaltung auszuräumen. So wir Verkehrspolizisten die Aufgabe haben, den Verkehrsfluss freizu halten. Politik ist reduziert auf Problemlösung der Wirtschaftsentwicklung. Dazu gehört beispielsweise Patentrechtsfragen, Internet,….

Ob wir in deser Entwicklung am Anfang oder am Ende stehen läßt sich nicht prognostizieren. Trotz all der chaotischen Zustände an den Finanzmärkten könnte dies erst der Anfang einer weiteren langen und stabilen Phase eines neuen Kapitalismus sein. Wir würden dann von einem neuen Spätkapitalismus sprechen. Es könnte doch aber auch sein, dass dieser neue Spätkapitalismus in seinen Strukturen sehr dem englischen Frühkapitalismus gliche. Zumindest habe ich teilweise diesen Eindruck, wenn ich die Flaschensammler im Bahnhof sehe oder Berichte über die Strassenbande in den Zeitungen lese. (Ich selber traue mich nicht mehr in die Problemgebiete meiner Stadt, ich habe dort aber auch nichts zu suchen.)

Die Entwicklung des Kapitalismus kann mit dem Problem der Optimierung einer quadratischen Gleichung verglichen werden. Es gibt kein mathematisches Verfahren das Optimum exakt zu bestimmen. Alle Verfahren sind nur Näherungsermittlungen. Sobald ein neues Optimum gefunden ist, ist das alte wiederlegt. Auf unserem Zeitstrahl erleben wir düstere und helle Phasen einer gesellschaftlichen Entwicklung. Die Kontrolle hierüber zum Wolle eines Gemeinwohl liegt nicht beim Menschen, sondern ist als restriktive Größe durch unsere Umwelt und deren Resourcen gegeben.

Daher kommt für mich auch nur ein freiheitlicher Sozialismus in Frage, ein Sozialismus, der die liberale Tradition der bürgerlichen Revolution weiterentwickelt.

Bürgerliche Revolution?

Das hat mich überrascht. Aus meiner Erfahrung richten sich bürgerliche Interessen weitgehendst an den Eigeninteressen. Die bürgerliche Revolution war immer nur eine Zweckgemeinschaft ohne nachhaltig geistiges Fundament.


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